Schluss mit der "Pünktchenpartei" ?

Nein, denn die "Pünktchen" bedeuten mehr ...

Düsseldorf : Ganz am Schluss – ohne jeden Hinweis, ohne Diskussion - erschien das neue Logo: stämmige Buchstaben, keine Punkte und ein Unterbalken als auswechselbares Preisschild wie an der Tankstelle. Auf der Internet-Seite der Bundespartei bleibt er denn auch gleich leer. Will man den Liberalismus wieder verstecken?

Über lange Nachkriegsjahre schleppte sich die Auseinandersetzung hin, ob die "Freien Demokraten" nicht besser der CDU beitreten sollten. In dieser Atmosphäre fand sich natürlich auch keine Mehrheit, um das verpönte Wort "liberal" in den Parteinamen zu nehmen. Erst als parlamentarische Opposition - nachdem die "Große Koalition" 1966 an die Regierung gekommen war - wandelte sich die nationalliberale FDP zu einer sozialliberalen F.D.P. Auf dem Parteitag in Nürnberg 1969 hielt der neu gewählte Parteivorsitzende Walter Scheel eine Rede mit der wegweisenden Überschrift: "Wir wollen eine neue Politik". Als sichtbares Symbol für diesen historischen Richtungswechsels wurden die Punkte in das Logo eingefügt.

Die neue Politik gipfelte in den "Freiburger Thesen" von 1971. Offensichtlich war aber die Luft auf dem liberalen Gipfel der Mehrzahl der F.D.P.-Mitglieder zu dünn, denn die Partei begann ziemlich schnell wieder mit dem schrittweisen Abstieg.

Die symbolische Streichung der Punkte nach 32 Jahren ist nicht das einzige Zeichen für Veränderung von der F.D.P. zur (alten?) FDP:

sind weitere Mosaiksteine.

Die Liberalen bringen sehr oft Sachen eher "auf den Punkt" als alle anderen, die uns dann erst dafür verteufeln und nach einer Schamfrist die liberale Position unter eigenem Namen einbringen. Auch das Internet zwingt keine Punkte raus. Warum also mussten sie verschwinden und zusätzlich der Unterbalken zum Wechselschild mutieren? Mit Visionen hat das jedenfalls nichts zu tun.

Liebe "Freiburger", unsere Aufgabe als "Liberalstandsanzeiger" innerhalb der F.D.P./ FDP ist seit Düsseldorf nicht leichter geworden!
 

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